Kohlenmonoxid - die unterschätzte Gefahr
Das bei vielen Verbrennungsprozessen entstehende Kohlenmonoxid ist geruchs-, geschmack- und farblos. Dies macht das giftige Gas sehr gefährlich. In Österreich erleiden jährlich circa 250 Menschen in eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. Zum Teil sind die Todesfälle auf ein einfaches Fehlverhalten zurückzuführen, doch die Bevölkerung ist in der Regel nicht ausreichend über die Gefahren von Kohlenmonoxid informiert. Wir versuchen Ihnen hier einen Überblick über die Gefahren zu geben.
Was ist Kohlenmonoxid?
Kohlenmonoxid ist die Kurzform von Kohlenstoffmonoxid und wird mit den Buchstaben CO abgekürzt. Es ist ein gefährliches Gift, welches jedoch ohne Anzeichen von Husten oder Atemnot eingeatmet werden kann. Das macht Kohlenmonoxid zu einem sehr heimtückischen und gefährlichen Atemgift. Gerade, weil heutzutage immer mehr sehr gut gedämmte Niedrig-Energiehäuser gebaut werden, wächst die Gefahr von Kohlenmonoxid-Vergiftungen.
Wissen in der Bevölkerung
Kohlenmonoxid ist schwerer als Luft und setzt sich als Erstes auf dem Boden ab. Es führt schon bei den ersten Atemzügen zu einer Ohnmacht und im weiteren Verlauf zum Tod. Das wissen aber viele Menschen nicht. Laut einer Erhebung des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) gaben die befragten Haushalte in Österreich an, keine oder nur minimale Vorsichtsmaßnahmen in Sachen Gasunfälle getroffen zu haben. 67 Prozent der Befragten gaben zudem auch an, sich keine Sorgen in Bezug auf Gasunfälle zu machen. Die in jedem Jahr vorkommenden Unfälle zeigen jedoch, dass Grundwissen bei diesem Thema Leben retten kann. Mit diesem Artikel möchten wir helfen, dass weniger Unfälle passieren. Hier zeigen wir Ihnen einige typische Gefahrenquellen.
Symptome bei einer CO-Vergiftung
Typische Vergiftungserscheinung ist eine eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit. So sind Kopfschmerzen, Übelkeit, verminderte Sehleistung und Herzklopfen Anzeichen einer anfänglichen Rauchgas- bzw. Kohlenmonoxidvergiftung. Bei höherer Konzentration, so um circa 20 Prozent CO-Hb-Wert, kommen Schwindel und leichte Ohnmachtsanfälle hinzu. Ab 40 Prozent verfällt man in Bewusstlosigkeit und kann sich nicht mehr bewegen. Werte um 65 % und höher sind bereits innerhalb weniger Minuten tödlich! Wenn Sie Kopfschmerzen, Unwohlsein und Herzklopfen registrieren, dann stellen Sie sich die Frage, ob dies immer an einem bestimmten Ort passiert und ob es evtl. einen Zusammenhang mit einer Kamin- oder Gasbenutzung gibt.
Tipps zum Thema Kohlenmonoxid
Für circa 50 Euro gibt es zuverlässige Kohlenmonoxid-Detektoren, die Alarm schlagen, wenn sich eine bestimmte Konzentration CO in der Raumluft befindet. Wir empfehlen, bei der Anschaffung solcher Geräte auf gute Qualität zu achten. Sie brauchen keinen CO-Melder, weil Sie ein Haustier haben? Falsch gedacht. Auch wenn einige Haustiere Kohlenmonoxid wahrnehmen können, gibt es viele Fälle, in denen sie Ihre Besitzer nicht rechtzeitig warnen konnten. Zudem sollten Sie folgende Fakten kennen:
Niemals im Haus grillen
Sowohl Holzkohlegrills als auch Gasgrills sind lebensgefährlich in Ihren vier Wänden. Holen Sie den Grill auch niemals nach der Benutzung auf der Terrasse oder dem Balkon ins Haus. Denn auch die noch leicht schwelende Glut gibt Kohlenmonoxid ab. In jedem Sommer gibt es dadurch Unfälle, die zum Teil tödlich enden. Nur Elektrogrills können im Haus benutzt werden, da diese eher einem Raclette gleichen.
Vorsicht bei offenen Gasflammen
Verwenden Sie niemals einen Gasherd oder Heizpilze zum Heizen innerhalb des Hauses. Auch dadurch gibt es immer wieder tödliche Unfälle. Generell gilt: Wenn Gas in einer offenen Flamme verbrannt wird, kann es z.B. durch technische Defekte auch immer zu erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentrationen kommen. Auch von alten, verschmutzten oder schlecht gewarteten Gas-Thermen geht eine Gefahr aus.
Achtung Pelletlager
Beim Herstellungsprozess von Pellets wird durch chemische Prozesse auch nach Monaten noch Kohlenmonoxid freigesetzt. Pellet-Lager sollten aus diesem Grund immer mit CO-Meldern abgesichert, von Wohnräumen getrennt und gut belüftet sein.
Achtung Kaminofen
Überall, wo Holz verbrannt wird, entsteht giftiges Kohlenmonoxid. Darum ist es wichtig, dass Kamine, Abluftrohre und Schornsteine regelmäßig von einem Schornsteinfeger kontrolliert und gewartet werden. Lassen Sie Ihren Kamin zudem nur von Experten installieren.
Achtung Tiernester
Wenn ein Schornstein durch ein Vogel- oder Wespennest verstopft wird, kann es zu einem gefährlichen Rückstau kommen. Schutzgitter für 80 - 100 Euro können das verhindern. Im Sommer können jedoch auch Hochdruck-Wetterlagen das Abziehen der Gase beeinträchtigen.
Achtung Heizungsanlage
Blockierte oder undichte Abluftrohre bei Heizungsanlagen können Auslöser für CO-Vergiftungen sein. Auch hier gilt, dass Heizungen regelmäßig überprüft und gewartet werden sollten. Zudem sind neuere Anlagen weniger anfällig für Funktionsstörungen.
CO-Melder installieren und prüfen
Wichtig: Stellen Sie die Melder nicht mit Möbeln zu und streichen Sie nicht mit Farbe drüber, damit die Sensoren einwandfrei arbeiten können. Bei vernetzten Meldern sollten Sie zusätzlich die reibungslose Übertragung zu weiteren Meldern überprüfen.
Wie bei allen Gefahrenmeldern, sollten auch CO-Melder regelmäßig auf Funktionsbereitschaft überprüft werden. Dafür ist ein Knopf für einen Funktionstest integriert. Außerdem sollten Sie stets die Stromversorgung (Zustand der Batterien) überprüfen.